Zeitungsberichte
2023
Ein voller Erfolg: Jubiläumskonzert
Die Blaskapelle Kipfenberg feiert in diesem Jahr ein Jubiläum. Das Hauptensemble besteht seit der Gründung 1983 nunmehr seit 40 Jahren. Am vergangenen Samstag konnte die Erfolgsgeschichte dieser Gruppe hörbar nachgewiesen werden. Nach einer „Fanfare für Queen Victoria“, intoniert vom Blechbläser-Quintett, wurde es schnell still in der vollbesetzten Turnhalle der Grund- und Mittelschule Am Limes in Kipfenberg. Vorsitzende Gerti Sendtner konnte unter vielen anderen Ehrengästen den Gründer der Blaskapelle Kipfenberg, Gerhard Julius Beck, begrüßen. Er zeigte sich in einem kleinen Interview sehr begeistert, was aus aus seiner Idee, in Kipfenberg eine Blaskapelle zu gründen, geworden ist. „Aus einem kleinen, zarten Pflänzchen wurde ein stattlicher und wunderbarer Baum!“ verglich er und wünschte der Kapelle weiterhin viel Freude beim gemeinsamen Musizieren.
Die weitere Moderation übernahm damit Florian Kienast, der sehr souverän wieder eine gekonnte Balance zwischen Informationen und heiteren Anekdoten fand. So manche Umbaupause überbrückte er so sehr charmant und elegant. Er erzählte von seinen Erfahrungen mit der künstlichen Intelligenz ChatGPT, als er sich von ihr die Anmoderation der Blaskapelle Kipfenberg schreiben lassen wollte. Zunächst hörte sich das sehr gut an. Allerdings kam bei der Informationssuche zu Blaskapelle Regelmannsbrunn beinahe wortgenau dasselbe Ergebnis – und diese Kapelle gibt es überhaupt nicht. So schrieb er letztendlich die Moderationen zwischen den Stücken doch wieder selbst. Seinen Stil hätte aber auch keine künstliche Intelligenz nur halbwegs überzeugend nachmachen können.
Den ersten Teil des Konzerts eröffnete die Spätlese – ein inzwischen versiertes Ensemble, entstanden aus der Idee, auch Menschen, die sich erst in fortgeschrittenerem Alter dazu entschließen, ein Instrument zu erlernen, die Möglichkeit des gemeinsamen Musizierens zu geben. Mit der Uschi-Polka von Peter Fihn zeigten sie, dass sie die traditionelle Blasmusik sicher und beschwingt zu Gehör bringen können. Gefühlvoll wurde es mit dem Stück Bella Romantica von Steve McMillan. Damit gelang der Spätlese eine musikalische Liebeserklärung, die direkt ins Herz ging. Härtere Töne schlugen sie beim dritten und letzten Stück an. Mit Smoke on the Water nach einem Arrangement von Paul Murtha bewiesen sie, dass sie durchaus in der Lage sind, auch Rockmusik mit Blasorchesterbesetzung zu intonieren. Ein besonderes Schmankerl gab es hierbei auch für die Augen. Leiter Olaf Kringel konnte die musikalischen „Best Ager“ mit viel Körpereinsatz zu eindrucksvollen rhythmischen und dynamischen Bögen animieren.
Eine Neuerung im Programm des traditionellen Jahreskonzerts war der Auftritt des Holzbläserensembles, unterstützt von Philip Obermeier an der Cajon. Mit einem Medley der Comedian Harmonists entführten sie die Zuhörenden in die Goldenen Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Sie begrüßten mit Veronika verliebt den Lenz, träumten von Wochenend und Sonnenschein und entschieden sich letztendlich für den kleinen grünen Kaktus als Geheimwaffe.
Das erste Stück der Blaskapelle Kipfenberg selbst war der Konzertmarsch Jubelklänge von Ernst Uebel. Der Marsch gilt als feste Größe in der gehobenen Marschliteratur und besticht durch seine vielen Läufe in den Haupt- und Nebenmelodien, die den verschiedenen Registern mit hörbarer Leichtigkeit von der Hand gingen. Ins Meraner Land träumen konnte das Publikum sich dann mit der Polka Dorffest der Blasmusik von bekannten Komponisten neuer böhmischer Blasmusik, Norbert Rabanser, Mathias Rauch und Johann Albert. Mit einer musikalischen Zeitreise ging es dann in die frühen 70er mit dem Musical Jesus Christ Superstar von Andrew Lloyd Webber. Dem Orchester unter der versierten Leitung von Christopher Thoma gelang es eindrücklich, die unterschiedlichsten Stimmungen umzusetzen und so die Zuhörenden in die letzten Tage Jesu eintauchen zu lassen. Ein weiterer Konzertmarsch, In vita Optimum – das Beste im Leben, von Lukas Bruckmeyer, entsandte die Musizierenden und das Publikum fröhlich und beschwingt in die Pause.
Danach erwartete die Jugendkapelle unter der Leitung von Magdalena Glaßner die Zuhörenden mit festlicher Musik für junge Bläser von Markus Götz. Fanfarissimo kombiniert klassische Fanfarenklänge mit spielerischer Leichtigkeit und dem Ensemble gelang es beeindruckend, dies umzusetzen. Stilistisch zum traditionellen Blues ging es dann mit River City Blues von Steve Hodges. Eine durchgängige Basslinie bildete die solide Basis für die Oberstimmen, die sich das Thema und Variationen flüssig übergaben. Mit einem Wechsel im Dirigat zu David Lang entführte die Jugendkapelle das Publikum in die Welt von Aladdin mit dem bekannten Klassiker A Whole New World von Alan Menken. In die Träume von Aladdin und seiner Prinzessin eintauchen – ein musikalisches Highlight des Abends, selbstbewusst und einfühlsam intoniert von den jungen Musikerinnen und Musikern. Letztlich ging die musikalische Reise noch in den Wilden Westen. Mit El Dorado von Mark Williams ließ die Jugendkapelle sehr souverän umgesetzt erahnen, dass die romantische Vorstellung von der Besiedelung Nordamerikas Westens durchaus ein abenteuerliches und spannungsgeladenes Unternehmen war.
Die Blaskapelle Kipfenberg kann stolz sein auf ihren Nachwuchs, der eindrucksvoll beweisen konnte, dass auch junge Menschen sich begeistern können für Musik im Blasorchester und dass diese Begeisterung ansteckend ist. Mit dem Konzertmarsch Arsenal von Jan Van der Roost, geschrieben für das 50jährige Jubiläum des Blasorchesters des belgischen Eisenbahnarsenals, eröffnete das Hauptensemble den letzten Konzertteil festlich und elegant. 007 – A James Bond Medley von Marty Gold arrangiert, verlangte von den Musikerinnen und Musikern einiges ab. Dennoch gelang ihnen eine überzeugende Umsetzung der verschiedenen Stilistiken mit ihren differenzierten Tempiwechseln und Dynamikbögen. Ganz wie der echte James Bond – immer smart, immer geheimnisvoll. Vor dem letzten Stück konnte sich Vorsitzende Sendtner noch mit einigen Dankesworten vom Publikum verabschieden.
Unterdessen überraschten die drei Herren vom Schlagwerk gleichermaßen Ensemble wie Publikum, als sie zum letzten Stück stilecht gekleidet erschienen. Als Brothers Blues verliehen sie dem Medley The Blues Brothers Revue von Jay Bocook eine gewisse Authentizität. Die Musiker konnten dann das Publikum mit der rhytmusgebenden Baseline und den coolen Bläsersätzen schnell mit dem Blues-Brothers-Virus infizieren. Langanhaltender Applaus belohnte die Musikerinnen und Musiker unter der Gesamtleitung von Christopher Thoma abschließend. Dieser bedankte sich vor allem bei den Eltern, Großeltern und allen, die Kindern eine musikalische Ausbildung ermöglichen und sie sowohl zum Unterricht und zu Proben fahren, als auch zum Üben und Wiederholen anhalten. Die traditionelle 1. Zugabe war auch in diesem Jahr wieder der Marsch Gruß an Kipfenberg aus der Feder des Kreisheimatpflegers Dominik Harrer. „Diesen Marsch gibt es nur in Kipfenberg und von der Kipfenberger Blaskapelle gespielt“, so Thoma. Als letzte Zugabe und Abschluss des Konzertabends intonierte das Orchester noch sehr feinfühlig eine gefällige Polka mit dem Titel Guten Abend, gute Nacht von Alexander Stütz.
Gewidmet wurde die Aufführung dieses Stücks dem „Mayer Haf“, dem beliebten Musikantenfreund, der an diesem Samstag verstorben war. Damit entließ die Blaskapelle Kipfenberg ihre ebenso begeisterten wie ergriffenen Zuhörerinnen und Zuhörer in die Nacht: Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt.
Gerti Sendtner
2022
Ein Konzert für Kipfenbergs Mütter
Die Konzertpremiere im Jahr 2022 hat die Blaskapelle Kipfenberg glanzvoll absolviert: Das letzte Jahreskonzert fand 2019 statt. Ein buntes Programm war zusammengestellt, Jugendkapelle, Spätlese und Hauptkapelle waren gut vorbereitet und gaben so gut wie keinen Grund, keinen großen Beifall zu zollen.
Die Vorsitzende des Vereins, Gertrud Sendtner, freute sich über die große Besucherzahl, die sich am späten Nachmittag des Muttertags am Marktplatz in Kipfenberg eingefunden hat und begrüßte zu einem Konzert der drei aktiven Ensembles der Blaskapelle. Der Konzerttag war mit Bedacht gewählt, denn es sollten einmal die Menschen im Mittelpunkt stehen, die meist im Hintergrund stehen und täglich Verantwortung dafür übernehmen, dass in unseren Familien für alle gesorgt ist: unsere Mütter und alle Frauen, die tagtäglich die Aufgaben von Müttern übernehmen!
Für eine Frau, die zur Mutter wird, beginnt ein ganz neuer Abschnitt ihres Lebens und sie wird zur Olympia-Teilnehmerin. So beschreibt es die Vorsitzende liebevoll, denn die „Mütter-Olympiade“ weisst verschiedene Disziplinen, wie Putzen, Garteln oder Elternbeiratsbeisitzerin auf. So machte den Beginn des gut einstündigen musikalischen Reigens die Hauptkapelle mit dem passenden Olympiade Marsch von Jaroslav Labsky. Mit dem „Traum einer Marketenderin“ (Franz Meierhofer) erinnerte die Blaskapelle, unter der musikalischen Leitung von Dr. Christopher Thoma, wieder an eine Vertreterin der mütterlichen Aufgaben. Eine Marketenderin übernahm die Versorgung mit Waren und Dienstleistungen des täglichen, privaten Bedarfs von mittelalterlichen militärischen Truppen.
Das Nachwuchsensemble, die Jugendkapelle, würde es ohne die vielen Fahrdienste, einer weiteren Disziplin der Olympiade der Mütter, gar nicht geben. So dankten die Nachwuchsmusiker ihren Müttern und Omas in musikalischer Weise unter dem Dirigat von David Lang und Magdalena Glaßner mit Kees Vlaks Overtüre „Indian River“ und dem Stück „Summer Nights“ aus der Feder von Warren Casey und durften sich über viel Applaus freuen.
Nun erfreuten die schon etwas älteren Semester des Vereins die Zuhörer mit ihren Melodien. Unter der Stabführung von Olaf Kringel, evangelischer Pfarrer von Kipfenberg und Tubist im Hauptensemble, unterhielten die Musiker uns zunächst mit der Na Jare-Nare Polka. Das 2011 gegründete Ensemble war zu Beginn eine Bläserklasse für Erwachsene, die in einem späteren Lebensabschnitt wieder Zeit haben, ein neues Hobby suchen und ein Blasinstument lernen möchten. Glücklicherweise haben sie sich dazu entschlossen, weiterhin gemeinsam zu musizieren und forderten anschließend die Männer im Publikum mit ihrem Walzer auf: „Sag Dankeschön mit roten Rosen“ (Walter Geiger).
Die Moderation des Konzerts lag bei der Vorsitzenden und den Leitern der einzelnen Ensembles und so kündigte Dr. Christopher Thoma das nächste Lied mit einer Erinnerung aus alten Probenzeiten an: Ein Musiker erklärte ihnen damals, dass der Papa nicht immer Zuhause sein solle, denn so würde er nur in die Erziehung und Ordnung der Mama reinreden. Deshalb darf er so manchen Abend ausgehen. Am besten kann Man(n) dies beim Dorfwirt machen. Mit der gleichnamigen Polka von Peter Schad erinnert die Blaskapelle die Väter des Publikums an so manchen schönen und geselligen Abend beim Dorfwirt. Neben Carl Teikes Marsch „Alte Kameraden“ konnten die Zuhörer auch der „Von Freund zu Freund“ Polka lauschen. Die Polka von Martin Scharnagl mit der ruhigen Soloeinleitung von Flügelhorn (Florian Bauer), Tenorhorn (Tobias Klar) und Tuba (Paul Glaßner) geht unter die Haut und bleibt einem lange im Ohr. Das letzte Stück des Muttertagskonzerts spielen alle Ensemble gemeinsam, denn mit dem Choral „Gebet für die Ukraine“ des ukrainischen Komponisten Mykola Lysenko (verst. 1912) bewiesen die rund 70 Musiker, dass eine große Gemeinschaft mit Zusammenhalt viel bewegen kann.
Die Vorsitzende bedankte sich bei allen Musikern und Zuschauern für das zahlreiche Erscheinen und im nächsten Jahr könnten sogar noch mehr Musiker ihr Können beweisen. Im neuen Schuljahr soll es eine neue Bläserklasse geben. Zu einem Schnuppertag am 26. Juni 2022 sind alle interessierten Kinder und Erwachsene herzlich eingeladen. Nähere Informationen folgen. Wer sich also bisher nicht getraut hat, ein Blasinstrument zu lernen, ist hier genau richtig. Egal in welchem Alter!
Bernadette Marzodko
2021
Gertrud Sendtner neue Vorsitzende
In einem waren sich die knapp 40 Mitglieder der Blaskapelle Kipfenberg auf der Jahreshauptversammlung Ende Juli einig: Das gemeinsame Musizieren haben alle im vergangenen Jahr am meisten vermisst. Während man auf der Jahreshauptversammlung im März 2020 noch gespannt auf das folgende Jahreskonzert fieberte, ahnte noch keiner, dass Corona allen musikalischen Aktivitäten ein jähes Ende bereiten würde.
Nach dem Gedenken an die verstorbenen Mitglieder konnte der Kapellmeister Dr. Christopher Thoma von einem musikalischen Ereignis im Jahr 2021 berichten: die Mittendrin-Serenade im Freibad „Am Limes“ in Kipfenberg. Es war ein rundum gelungenes Konzert und man könnte sich vorstellen, diese Veranstaltung zu wiederholen. Erfreulicherweise kann Josef Thoma mitteilen, dass in der Jugendkapelle keine Abgänge aufgrund von Corona zu verzeichnen sind. Leider sind die Zahlen in der Bläserklasse jedoch zurückgegangen. Es folgten der Bericht über die finanzielle Situation des Vereins und Abschließende Dankesworte des ausscheidenden 1. Vorsitzenden Josef Thoma. Er dankte allen Musikern, den Dirigenten und Ensembleleitern und allen Funktionsträgern, die ihm während seiner Amtszeit immer engagiert zur Seite gestanden sind. Des Weiteren dankte er den scheidenden Ausschussmitgliedern. Dies waren Lina Kienast für ihre Tätigkeit als Kassiererin seit 1992, Hans Rössler für seine Tätigkeit als 2. Vorsitzender sowie als Beisitzer und Barbara Meier als Jugendvertreterin.
Bei den anschließenden Neuwahlen wurden die Karten des Vereinsausschusses neu gemischt. Zur 1. Vorsitzenden wurde Gertrud Sendtner gewählt. Das Amt des 2. Vorsitzenden hat weiterhin Tobias Klar inne. Zu den Schriftführerinnen wurden Bernadette Marzodko und Luzia Göttler bestimmt. Es folgten Lisa Schneider und Manuel Wagner als Kassiere, die Dirigenten der Jugendkappelle Magdalena Glaßner und David Lang als Jugendvertreter und als Beisitzer Magdalena Engelhard, Phillip Heiß, Johannes Kappelmeier und Kathrin Graul. Mit Tobias Vieracker und Helmut Hickele als Kassenprüfer erhielten hier auch die bisherigen Amtsträger erneut das Vertrauen.
Für sein langjähriges und außerordentliches Engagement als 1. Vorsitzender wurde Josef Thoma zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Zur Ehrenschatzmeisterin wurde die seit 1992 als Kassiererin tätige Lina Kienast bestellt. Und Hans Rössler wurde für die langjährige Tätigkeit im Vereinsausschuss zum Ehrenmitglied ernannt. Mit den drei Ehrenmitgliedern sind motivierte und immer für das Wohl des Vereins bedachte Mitglieder aus dem Vereinsausschuss ausgeschieden. Besonders Josef Thoma wurde vom Ehrenkapellmeister und Gründungsmitglied Gerhard Julius Beck mit folgenden Worten gewürdigt: „Der Joe war ein Glücksfall für die Blaskapelle Kipfenberg!“.
Bernadette Marzodko
2020
Tuba tabu! Ein stiller Gruß.
Die Blaskapelle Kipfenberg blickt auf ein abwechslungsreiches Jahr 2020 zurück.
Mit einem virtuellen Stammtisch am vergangenen Freitag treffen sich die aktiven Musiker zu einem geselligen Beisammensein und schauen mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das vergangene Jahr zurück.
Nach einer Auftrittspause im Januar starteten wir mit vollem Herzblut in die fünfte Jahreszeit. Mit dem traditionellen Faschingsumzug begleiteten wir unser Prinzenpaar Prinzessin Julia I. und Prinz Christian II. des Kulturvereins „Die Fasenickl e.V.“ durch Kipfenberg. Mit nur einem Tag Pause stürzten wir uns voller Freude in das alljährliche Probenwochenende. Mit dem Ziel unsere treue Zuhörerschaft im April zu verwöhnen, studierten wir das Konzertprogramm ein. „Highlights from `Chess´“, „007 – A James Bond Medley“ und der „Florentiner Marsch” wären nur ein paar kleine vorbereitet Schmankerl gewesen.
Nach der Jahreshauptversammlung Anfang März war dann Schluss. Die Corona-Krise hat auch in der Blasmusik ihre Spuren hinterlassen. Zuerst waren nur der Ostermarkt und „Tanz um den Maibaum“ abgesagt worden, dann aber leider immer mehr. Das gesamte Vereinsgeschehen wurde zum Erliegen gebracht. Für uns Musiker ist es nicht nur öde Blasmusik, für die meisten ist es ein Hobby von Kindesbeinen an. Die wöchentlichen Proben bringen Jung und Alt zusammen. Die Jugendlichen sind nirgends so stark mit den älteren Generationen in einem Hobby verbunden, wie in den Blaskapellen.
Im Juni durften auch wir Musiker die Instrumente wieder gemeinschaftlich in die Hand nehmen und nach den ersten Annäherungsversuchen waren alle wieder in ihrem Element. Mit einem Abstand von zwei Metern und draußen auf dem Sportplatz der Kipfenberger Schule versorgten wir alle Freibadbesucher mit unserer Blasmusik. Der geerntete Applaus motivierte uns sehr.
Im November war dann wieder Schluss. Trotz allem haben sich einige Musiker aller Ensembles dazu entschieden im Jahr 2021 ein Musikabzeichen abzulegen. Sowohl die Jugendlichen der Jugendkapelle, als auch unsere „Senioren“ der Spätlese wagen sich an das Bronze-Leistungsabzeichen D1. Und zwei der Blaskapelle wollen das Silberne D2 machen. Hierzu haben die Theorie-Kurse schon gestartet. In einem virtuellen Klassenzimmer treffen sich die Anwärter mit ihren Dozenten, um so zu lehren und lernen. Der Lockdown brachte das gesamte Vereinsgeschehen zum Erliegen. Alle geplanten Auftritte und Veranstaltungen wurden abgesagt.
Für das Jahr 2021 sieht der Kalender zwar noch gut gefüllt aus, aber nach und nach werden zum Schutze aller, die Veranstaltungen abgesagt. Wir freuen uns schon darauf wieder gemeinsam musizieren zu dürfen. Allen Musikern der befreundeten Kapellen, unseren treuen Zuhörern und allen Blasmusik-Freunden wünschen wir weiterhin viel Gesundheit und wir freuen uns auf ein Wiedersehen bei sämtlichen Veranstaltungen in den nächsten Jahren!
Bernadette Marzodko
2019
Gut aufgelegt beim Jubiläum
Kipfenberg (EK) Mit einem Festabend beging der Verein „Blaskapelle Kipfenberg gegründet 1989 e. V. “ im Bürgerzentrum Krone in Kipfenberg sein 30-jähriges Bestehen. Die Gäste und die Musiker wurden von einer gemütlichen Blasmusik aus den eigenen Reihen empfangen, bevor mit einem Festakt an die zurück-liegenden dreißig Jahre erinnert wurde.
Vereinsvorsitzender Josef Thoma begrüßte die Gäste und besonders die Musiker aus den eigenen Blaskapellen, denen ja der Abend galt. Auch aus befreundeten Kapellen war eine ganze Reihe von Gästen gekommen. Gut aufgelegt zeigten sich sowohl Bürgermeister Christian Wagner, Kipfenberg, wie auch der Vorsitzende des Musikbezirks Mittelbayern, Sebastian Langwieser, bei ihren Grußworten.
Am interessantesten waren dann sicher die Rückblicke auf die drei Jahrzehnte Kipfenberger Blaskapelle, von Leuten vorgetragen, die dabei jeweils ganz nahe am Geschehen waren. Den Anfang machte der Ehrenkapellmeister und Gründer Gerhard Julius Beck. Er erzählte in seiner unnachahmlich spitzbübischen und doch sehr informativen Art von der Gründung und den Gründervätern. Da reihte sich eine Anekdote an die andere. Einen recht ausführlichen Abriss über das erste Jahrzehnt Blaskapelle Kipfenberg gab dann der Ehrenvorsitzende Christian Weiß, der damals viel auf den Weg gebracht und vor allem erstmals ein mittel-bayerisches Musikfest nach Kipfenberg geholt hatte.
Josef „Joe“ Thoma, der seit Beginn dieses Jahrtausends als Vorsitzender verantwortlich zeichnet, berichtete von den „gefestigten, reisefreudigen und sehr produktiven Zeiten“ von 2000 bis 2009. Gerti Sendtner war es vorbehalten, die Zeit danach und bis zum Jubiläum darzustellen. Sie griff wegen der Fülle an Aktivitäten für jedes Jahr ein markantes Ereignis heraus und brachte alles in einer richtig herzerfrischenden Weise ihrer Zuhörerschar nahe. Reichlich Zwischenapplaus belohnte ihre lockere Art der Präsentation. Am Namen und im Auftrag aller aktiven und passiven Mitglieder des Vereins durfte sie als langjährige Klarinettistin der Blaskapelle dem Vorsitzenden Joe mit herzlichen Worten und einem Geschenk, das besonders auch seine Frau miteinschließt, danken. Unaufdringlich und doch kenntnisreich gewährte sie dabei einen kleinen Einblick in die Arbeit im Hintergrund, die der Vorsitzende ohne große Reden meist als „Rundum-sorglos-Paket“ für die große Gemeinschaft erledige und zwar „immer da, strukturiert, korrekt, aufgeräumt und witzig!“.
Anschließend waren noch Ehrungen angesagt: Gedankt wurde Stefan Kriegl und Tobias Vieracker für 20 Jahre als aktive Musikanten; sie erhielten das Vereins-abzeichen in Silber. Mit der Dirigentennadel in Bronze wurde Angelika Matheis für ihre mehr als 10-jährige Dirigententätigkeit ausgezeichnet.
Den Festakt umrahmte das Klarinettenquartett unter der Leitung von Angelika Matheis mit wunderschönen festlichen Klängen und so ansprechenden Stücken wie dem beliebten Händel-Halleluja.
Nach einer kurzen Pause gab es dann noch ein unterhaltendes musikalisches Programm, das der befreundete Kipfenberger Fraueng’sang, den Franziska Straus leitete, eröffnete. Mit einer kleineren Besetzung der eigenen Blasmusik und mit den lustigen und treffenden Einlagen von „Mare und Miche“ traf man voll den Geschmack des Publikums – eine wohltuende, gemütliche und fröhliche Art des Festausklangs.
Maria Frauenknecht
Ehrenkapellmeister Gerhard Julius Beck bei seinem Rückblick (Frauenknecht).
2015
Majestätischer Abend
Kipfenberg (EK) Einen „königlichen Abend“ versprach Moderator Florian Kienast seinen Zuhörern beim Jahreskonzert der Kipfenberger Blaskapelle. Und da hat Kienast, der im Hauptberuf Redakteur beim Bayerischen Rundfunk ist, nicht zu viel versprochen.
Ob Walzerkönig, König der Blasmusik, König der mährischen Polka oder König der Marschmusik: die Majestäten waren den ganzen Abend zumindest musikalisch präsent! Auch wenn die Kipfenberger Schulturnhalle auf den ersten Blick nicht den wirklich klassischen majestätischen Rahmen bietet, erwies sie sich doch als gute Ortswahl. Blaskapellenmitglieder und vor allem auch Hausmeister Manfred Kraus hatten zudem wirklich alles getan, damit etwas Atmosphäre zu spüren war.
Das Bläserensemble unter der Leitung von Herbert Hammerer zeigte mit seiner „Intrada“ aus dem Jahr 1685 von Johann Christoph Bezelius den musikalischen Beginn an, bevor Vereinsvorsitzender Josef Thoma die Gäste willkommen hieß.
Die „Spätlese“ – gut zu erkennen an ihren „wein“-roten Shirts – hatte zusammen mit der Bläserklasse bereits auf der großen Bühne Platz genommen. Bei den Darbietungen aus dem Musical „Cabaret“ von John Kander (Bläserklasse) und „Go, Go Joseph“ von Andrew Lloyd Webber („Spätlese“) konnte man ebenso wie bei der mit ganz besonderer Spielfreude vorgetragenen gemeinsamen Zugabe „Quintenmühle“ die Fortschritte der jungen Musiker spüren. Spätlese-Senior Hartl Pfaller durfte sich dann bei Dirigentin Angelika Matheis für drei Jahre harte Arbeit bedanken und einen Blumenstrauß überreichen. Johann Strauß Sohn stand anschließend mit dem Einzugsmarsch aus „Der Zigeunerbaron“ und dem Walzer „Rosen aus dem Süden“ am Beginn des Programms der Blaskapelle unter Leitung von Dirigent Markus Julius Beck. Er hatte zugleich die Gesamtleitung des Abends.
Moderator Florian Kienast, der souverän wie immer durch das Programm führte, brachte neben viel Insiderwissen (als ehemaliges Mitglied der Blaskapelle) auch viel Erzählenswertes über das musikalische Programm mit. Vorsitzender Josef Thoma wie Dirigent Beck zeigten sich überzeugt davon, dass Kienast „ein Glücksfall für die Kipfenberger Blaskapelle“ sei.
Zum darin Schwelgen schön gestalteten die Musiker die Stücke, die der böhmischen Blasmusik zugeordnet werden: „Böhmischer Geburtstagsgruß“, eine Polka von Elmar Eggerl, „Der Strohwitwer“, eine Polka von Ernst Mosch, und der „Regimentsmarsch“ von Antonin Zvacek. Die zweite Hälfte des Abends war dann der Filmmusik gewidmet. Unter der Stabführung von Christopher Thoma bot die Jugendkapelle bravourös die Erkennungsmelodien von „James Bond“ und „Batman“ sowie „Disney Blockbusters“ mit Melodien aus „Die kleine Meerjungfrau“, „Die Schöne und das Biest“ und „Aladdin“ und als passende Zugabe Musik aus „Starwars“.
Das Saxofonensemble der „großen“ Blaskapelle intonierte dann als besonderes Schmankerl die Titelmelodie der „Muppets Show“. Weiter ging’s mit der Blaskapelle in großer Besetzung mit dem Marsch „The Liberty Bell“ von John Philip Sousa, „La Storia“ von Jacob de Haan (übrigens eine Filmmusik, die noch auf einen Film wartet) und zum Abschluss Melodien aus „My Name is Nobody“.
Ohne Zugabe konnte natürlich auch die große Blaskapelle nicht abtreten. Nach vielen Dankesworten von Dirigent Markus Julius Beck markierte der Marsch „Gruß an Kipfenberg“, den Dominik Harrer der Blaskapelle zu ihrem 25-jährigen Bestehen „auf den Leib geschrieben“ hatte, den für jedes Konzert vorgesehenen „festen Schlusspunkt“ des Abends.
Von Maria Frauenknecht
Die
Jugendkapelle Kipfenberg unter Leitung von
2011
Begeisternde Blaskapelle
Kipfenberg (EK) Es war eine kunterbunte Mischung: Wer gerne Märsche, bekannte Opernmelodien oder auch einfach nur Songs von Udo Jürgens hört, der war beim Jahreskonzert der Blaskapelle Kipfenberg genau richtig. Knapp 100 Musiker aus drei verschiedenen Kapellen erfreuten die Besucher.
Auch der Vorsitzende des Vereins, Josef Thoma, freute sich über den „regen Zuspruch“, der der Blaskapelle jedes Jahr zum Konzert zuteil wird, und begrüßte neben den knapp 400 Liebhabern der Blaskapellenmusik auch die zahlreichen geistlichen und politischen Vertreter sowie Ehrenkapellmeister Gerhard Julius Beck, den Ehrenvorsitzenden Christian Weiß und Sebastian Langwieser als Vertreter des Bezirksverbandes Mittelbayern.
Den Beginn des über zweistündigen musikalischen Reigens machte die Bläserklasse, die hier gleich eine Premiere feierte: Die jungen Musiker traten nämlich am vergangenen Samstag erstmals bei einem öffentlichen Auftritt auf. Insgesamt standen 40 Nachwuchsmusikanten auf der Bühne. Ihr erstes öffentlich gespieltes Lied war der Mickey Mouse March. Die jungen Musiker unter der Leitung von Angelika Matheis gewannen bei ihren ersten Stücken schnell an Sicherheit und erfreuten die anwesenden Zuhörer mit ihren frischen Titeln. Angesichts dieser Anzahl an begeisterten jungen Musikern, von denen manche noch so klein sind, dass sie gerade einmal doppelt so groß sind wie ihr Instrument, braucht man sich in der Marktgemeinde Kipfenberg um den Nachwuchs der Blaskapelle keine Sorgen zu machen. Das Konzept einer frühzeitigen und zielstrebigen Nachwuchsrekrutierung und -förderung scheint aufzugehen. Die nächste Bläserklasse startet übrigens im Jahr 2012.
Die konsequent betriebene Sorge um den Nachwuchs zeigte sich auch darin, dass eine Jugendkapelle auftrat. Die Jugendlichen unter der Leitung von Christopher Thoma, der sich seit vergangenem Jahr nach vier überstandenen Prüfungen auch staatlich geprüfter Dirigent nennen darf, intonierten den Konzert-Marsch Laredo und die „Rapsody Serengeti“ von John Higgins. Beide Nachwuchskapellen durften sich über viel Applaus freuen, den sie jeweils mit einer kleinen Zugabe belohnten.
Doch dann waren die Großen von der Blaskapelle an der Reihe, die die Zuhörer mit auf die Reise in die vielfältige Welt der sowohl traditionellen als auch modernen Blasmusik nahmen. Gleich das erste Stück war ein klassischer Marsch: Dass die „große Blaskapelle“ nicht nur über die doppelte Anzahl an Musikern im Vergleich zur Jugendkapelle verfügt, sondern auch durch zahlreiche Trainingsjahre geübte Lungen besticht, wurde gleich beim ersten Stück deutlich: Kraftvoll, energisch und dynamisch ging die Blaskapelle ans Werk, als gelte es nicht eine Schulturnhalle zu beschallen, sondern als müsste ein 5000er Zelt unterhalten werden. Die zahlreichen Proben scheinen sich also gelohnt zu haben: Wie aus einem Guss intonierten die 35 Musiker ihre Melodien, stets den Blick auf ihren unaufdringlichen, aber doch bestimmt agierenden Dirigenten Markus Julius Beck gerichtet. Weiter ging es mit einem Stück aus der Oper Der Freischütz. Mit der Heidrun-Polka und dem Graf-Zeppelin-Marsch schickte die Blaskapelle ihre Zuhörer in die Pause.
Recht kurzweilig ging es auch nach der Pause weiter. Zunächst erfreute die Blaskapelle mit einer exotisch-schwungvollen Miranda ihre Zuhörer. Bei einem Wickey-Medley hörte man die aus dem Kinderprogramm gewohnten Melodien. Das Stück „O mein Papa“ von Paul Burkhard erfreute vor allem die älteren Semester im Publikum, denn im Jahre 1950 gewann es als Melodie in der Operette Das Feuerwerk die Herzen der Zuhörer. Manch einer im Publikum sang den Text leise mit. Die Moderation des Abends lang schon zum wiederholten Male bei Florian Kienast. Kienast, der selbst jahrelang in der Blaskapelle aktiv war, versorgte in humorvoll-kreativer Weise die Zuschauer mit Informationen rund um die Blaskapelle und die gespielten Stücke. Den Abschluss des offiziellen Programms machte ein Medley aus Liedern von Udo Jürgens. Zum Abschluss des Konzertes bedankte sich Dirigent Beck noch beim Vorsitzenden Josef Thoma, „dem Mann, der alles zusammenhält“.
Nach drei Zugaben war ein kurzweilig-unterhaltsamer Konzertabend zu Ende und die knapp 100 Musiker, die im Laufe des Abends aktiv waren, durften sich viel Applaus spenden lassen. Im nächsten Jahr könnten sogar noch mehr Musiker auf der Bühne stehen. Im September soll es nämlich ein Novum in der Kipfenberger Blaskapelle geben: eine Erwachsenen-Bläserklasse. Wer sich also bisher nicht getraut hat, ein Blasinstrument, zu lernen, ist hier genau richtig.
Von Andreas Graf
In einer übervollen Turnhalle der Schule Am Limes fand am Samstag das Jahreskonzert der Blaskapelle Kipfenberg unter der Leitung von Markus Julius Beck statt. Um den Nachwuchs braucht man sich keine Sorgen zu machen: Insgesamt 40 Jungmusiker standen beim Auftritt der Bläserklassen auf der Bühne. Im Rahmen des Konzertes wurden zahlreiche Mitglieder geehrt. Mit ihnen freute sich der Vorsitzende Josef Thoma (unteres Bild, rechts). – Fotos: gfs
2010
Ein eigener Marsch als Erkennungsmelodie
Kipfenberg (EK) Es war ein Abend der Premieren: Erstmals waren bei dem mit 400 Gästen in der Schulturnhalle sehr gut besuchten Jahreskonzert der Blaskapelle Kipfenberg fünf verschiedene Gruppen und die Uraufführung eines eigens für Kipfenberg komponierten Marsches zu hören.
Vorsitzender Josef Thoma freute sich beim Blick in die übervollen Besucherreihen „über den guten Zuspruch“ – in der Tat mussten sogar noch Extra-Stühle herbeigebracht werden, um die Scharen an blasmusikbegeisterten Zuhörern unterzubringen. Die Kipfenberger Blaskapelle scheint also auch nach über 30 Jahren ihres Bestehens nichts an Anziehungskraft verloren zu haben. Den Beginn des musikalischen Reigens machten nach einem kurzen Introitus des Bläserensembles
unter der Leitung von Herbert Hammerer die Bläserklassen, und sie markierten damit die erste Premiere des Abends: Erstmals traten die jungen Musiker gemeinsam bei einem öffentlichen Auftritt auf. Insgesamt standen damit 53 Nachwuchsmusikanten auf der Bühne. 18 von ihnen gehören sogar zu den jüngsten Musikern, die erst seit einem halb Jahr ein Blasinstrument spielen und wohl noch vor einem halben Jahr kaum Noten lesen konnten. Ihr erstes öffentlich gespieltes Lied war der „Mickey Mouse March“. Die jungen Musiker unter der Leitung von Angelika Matheis gewannen bei ihren ersten Stücken schnell an Sicherheit. Angesichts dieser Menge an begeisterten jungen Musikern braucht man sich in der Marktgemeinde Kipfenberg um den Nachwuchs der Blaskapelle keine Sorgen zu machen. Das Konzept einer frühzeitigen und zielstrebigen Nachwuchsrekrutierung und -förderung scheint aufzugehen. Die nächste Bläserklasse startet zu Beginn des nächsten Schuljahres. Für Juni ist hierfür ein Schnuppertag geplant. Die konsequent betriebene Förderung des Nachwuchses zeigte sich auch darin, dass eine Jugendkapelle auftrat, die im Herbst komplett in der Blaskapelle der „Großen“ aufgenommen werden soll. Die Jugendlichen unter der Leitung von Christopher Thoma intonierten ein Medley aus „Beauty and the Beast“ und „The Lion King“. Die Blaskapelle selbst begann ihren Konzertteil recht zackig mit dem „Montana-Marsch“ von Heinz Herrmannsdörfer. Nach einem weiteren Marsch und einer Polka, bei denen es der Blaskapelle unter der Leitung von Markus Julius Beck bestens gelang, eine eher gemütliche Bierzeltatmosphäre mit der Aura eines Konzertsaales zu verbinden, stand die nächste Premiere auf dem Programm: Der Musiklehrer Dominik Harrer hatte eigens für Kipfenberg einen Marsch mit dem Titel „Gruß an Kipfenberg“ komponiert. Moderator Florian Kienast, der mit seiner unterhaltsam-humorvollen Art und mit vielen teils witzigen, teils interessanten Hinweisen den Abend in kurzweiliger Manier moderierte, machte den Zuhörern den besonderen Augenblick dieser Uraufführung bewusst: „Sie werden heute ein Musikstück hören, das außer ihnen noch kein Mensch gehört hat“, sorgte er für zusätzliche Spannung. Auch Dirigent Beck war ganz angetan: „Ein eigener Marsch ist etwas ganz besonderes. Er soll für uns zu einer Erkennungsmelodie werden“, sagte Beck. Nach der Pause stand gleich die nächste Premiere an: Erstmals bei einem Konzert der Blaskapelle wurde auch gesungen. Johanna Preindl übernahm beim Stück „The Rose“ den Vokalpart, Thomas Brömser begleitete sie als Solist auf der Trompete. Beim Stück „What a Wonderful World“ zeigte Christopher Thoma am Flügelhorn als Solist sein Können. Mit einem Fernsehlieder-Medley, bei dem zum Beispiel alle Fans der Krimikultserie Derrick auf ihre Kosten kamen, endete der offizielle Teil des Programms. Nach einigen Zugaben und über zwei Stunden ging ein facettenreiches Blaskapellenkonzert zu Ende – natürlich mit einem Stück, das wohl fortan zu Kipfenberg gehören wird wie die Fasenickl und die Goaß: Der Marsch „Gruß an Kipfenberg“.
Von Andreas Graf
2009
Viel Applaus für die Kipfenberger Blaskapelle
Kipfenberg (EK) Seine Premiere mit der Kipfenberger Blaskapelle hat er glanzvoll absolviert: Zum ersten Mal hatte Markus Julius Beck als Kapellmeister die Gesamtleitung des Jahreskonzerts inne und wurde am Ende von einem großen Auditorium mit viel Applaus gewürdigt. Ein buntes Programm war zusammengestellt, Bläserklassen, Jugend- und Hauptkapelle waren gut eingespielt und gaben so gut wie keinen Grund, kein großes Lob zu zollen.
Ein buntes Programm war zusammengestellt, Bläserklassen, Jugend- und Hauptkapelle waren gut eingespielt und gaben so gut wie keinen Grund, kein großes Lob zu zollen. Seit zwei Jahren ist die Bläserklasse unter der Leitung von Angelika Göppner, eine studierte Musikpädagogin, aktiv und die musikalische Steigerung zum letzten Konzert war nicht zu überhören. Mit „Majestic March“, „Let‘s rock“, „Farandole“ und „Power Rock“ eröffnete die 44 jungen Bläser das Konzert in der völlig überfüllten Kipfenberger Schulturnhalle und zeigten, was sie alles gelernt haben.
Moderator Florian Kienast sparte nicht mit Lob, das neben den Musikern auch der Leiterin der Bläserklassen zu gelten hat – sicher im Namen des Publikums. Immerhin haben 14 Jungmusiker vor knapp einem halben Jahr noch keine einzige Note lesen können und jetzt ihren ersten Auftritt vor mehren hundert Leuten gemeistert.
„Furchtlos und treu“ (Musik: Julius Fucik) zogen dann die alten Hasen der Blaskapelle Kipfenberg aufs Podium. Bisweilen mag es schwieriger sein, die Erwachsenen zu dirigieren als die Kinder (Beck: „Vor allem wenn der eigene Vater mitspielt“), aber Markus J. Beck, der das Dirigat beim vergangenen Jahreskonzert buchstäblich in einer Art Stabübergabe von seinem Vater Gerhard übernommen hatte, schlug sich mit Bravour durch die elf Stücke, die er mit seinen Musikanten spielte – und bedankte sich am Ende besonders bei seiner Frau Barbara und seinen Kindern Julius und Manuel, die ihm den Rücken für seine Arbeit in der Kapelle freihalten würden.
Neben sicher eher unbekannteren Melodien wie dem „Concierto de Mariachi“, einer ganz besonderen Art mexikanischer Musik, hatte Beck faktisch nur bekannte Stücke ausgesucht. Das sollte sich aber keinesfalls als Nachteil erweisen. Nach der Pause wäre vielleicht eine erneute Stimmung der Blaskapelle beim ein oder anderen Instrument von Vorteil gewesen – das gleiche Problem, nur in erheblich höherem Ausmaß, hatte leider die Jugendkapelle.
Unter Leitung von Christopher Thoma, dem Junior von Vereinsvorsitzendem Josef Thoma, spielte die Jugendkapelle „El Dorado“ von Mark Williams und die allbekannte „Morgenstimmung“ von Edvard Grieg. Bei letzterem wäre aber mit ein wenig mehr Dynamik viel mehr aus dem Stück herauszuholen gewesen.
Eine Viertelstunde lang erklang von der Hauptkapelle schwungvoll eine Verdi-Medley, wo so bekannte Stücke wie der Gefangenenchor aus der Oper Nabucco und der Triumphmarsch aus Aida zu hören waren. Mit viel Elan spielten sich die Musiker durch „Dances with the Wolves“ und das Medley aus drei Filmmusiken zu einem 007-Streifen. Angelika Göppner, die im Studium Klarinette im Hauptfach spielte, zollte mit einem Solo, mit (manchmal leider eher zu lauten) leisen Tönen unterlegt von der Kapelle, „A Tribute to Benny Goodman“, dem berühmten US-amerikanischen Jazzmusiker und Klarinettisten.
Mit der Musik zum britischen Spielfilm „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ und dem Titel-Song zur Police Academy boten die Musiker zwei Zugaben, die sicher Lust auf mehr gemacht hätten – aber irgendwann geht der schönste Abend auch vorbei. ?
Marco Schneider
Eichstaetter Kurier
2008
Viel Lob für ein "geniales Unikum"
Kipfenberg (EK) Ein „geniales Unikum“, so Christian Weiß, hat am Samstag die Musikbühne verlassen: Gerhard Julius Beck wurde am Wochenende als Kapellmeister der Blaskapelle Kipfenberg verabschiedet. Sein Sohn Markus folgt ihm in dieser Funktion nach.
Zahlreiche Gäste hatten sich im Kulturzentrum Krone eingefunden, um dem Vollblutmusiker Beck einen würdigen Abschied zu bereiten. Immerhin ein Vierteljahrhundert hatte GJB, wie er es sich selbst auf seine Lederhose sticken ließ, die Blaskapelle Kipfenberg als Kapellmeister geleitet.
Bürgermeister Rainer Richter durfte den Reigen der Verabschiedungslaudatoren beginnen. Er bedankte sich bei Beck für dessen langjähriges Engagement um die Blaskapellenmusik in Kipfenberg.
Vom Musikbund für Oberbayern und Niederbayern war deren Präsidentin Friederike Steinberger nach Kipfenberg gekommen. In Vertretung der evangelischen Kirchengemeinde bedankte sich Dieter Frommel beim scheidenden Kapellmeister. Die Volksgesangsgruppe Kipfenberg sang zur Verabschiedung volkstümliche Weisen. Deren Vorsitzender Hans Frauenknecht bedankte sich für die Mitwirkung Becks bei den Veranstaltungen der Volksgesangsgruppe.
Die Laudatio hielt Christian Weiß. Mit sehr persönlichen Worten ließ dabei Weiß, der selbst Jahre lang Vorsitzender der Blaskapelle war und erst kürzlich zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden war, die vergangenen 25 Jahre noch einmal Revue passieren: Im Jahre 1983 sei die Musikschule gegründet worden. Auf einen Aufruf im EICHSTÄTTER KURIER meldeten sich damals sechs Interessenten, die erste Probe habe im Oktober 1983 stattgefunden. Doch schon im Jahre 1988 konnten die ersten Leistungsabzeichen in Bronze abgenommen werden. Im Februar 1989 sei die Blaskapelle ins Vereinsregister eingetragen worden. Das erste Konzert im November 1991 im Hopfnersaal sei ein voller Erfolg gewesen. „Seit dieser Zeit haben sich sowohl die Zuhörerzahl bei den Konzerten als auch die Qualität der Blaskapelle zusehends gesteigert“, konstatierte Weiß. Diese Entwicklung sei nur möglich gewesen, weil GJB über 25 Jahre lang Aufbauarbeit geleistet habe.
„Du hast aus der Blaskapelle Kipfenberg ein Orchester geschmiedet, das sich sehen lassen kann“, meinte Weiß. Immerhin sei die Blaskapelle weit über die Gemeindegrenzen hinweg bekannt. Garant für diese Entwicklung sei auch das Gemüt von Beck gewesen: „Bei Proben forderte er viel und war streng, in den Pausen stets gut gelaunt.“ Für seine Verdienste wurde ihm die Dirigentennadel in Gold mit Diamant angesteckt. Außerdem darf er sich in Zukunft Ehrenkapellmeister nennen.
Im Rahmen der Verabschiedungsfeier wurden noch zwei weitere Mitglieder geehrt. Lina Kienast hatte als langjährige Kassiererin sich um den Verein verdient gemacht und erhielt die Verdienstmedaille in Silber. Hans Steiner ist der einzige Verbliebene von den sechs Männern, die vor genau 25 Jahren unter dem Namen Blaskapelle Kipfenberg ihre Instrumente erstmals in die Hand nahmen.
Zum Abschluss kam Beck selbst noch zu Wort. Er bedankte sich bei der Gemeinde, den Bürgermeistern der vergangenen 25 Jahre, den örtlichen Vereinen sowie namentlich bei „einigen guten Geistern“ der Blaskapelle. Imponierend sind die Zahlen, der er zum Abschluss präsentierte: Im vergangenen Vierteljahrhundert hat er demnach etwa 1000 Auftritte und 850 Proben geleitet und auf den Fahrten dazu in der Summe etwa zwei Mal die Welt umrundet.
Die Verabschiedung Becks wird jedoch eine Verabschiedung auf Raten sein: Denn als Ausbilder in der Musikschule wird GJB der Blaskapelle auch in Zukunft erhalten bleiben.
Von Andreas Graf
Bild: Gerhard Julius Beck (5. von links) wurde am Samstag als Kapellmeister der Blaskapelle Kipfenberg verabschiedet. Mit auf dem Bild sind: Ludwig Fichtner vom Musikbezirk Mittelbayern, Friederike Steinberger, Hans Steiner, Musikkönigin Franziska Ostermeier, Lina Kienast und Josef Thoma. – Foto: gfs